Großglockner

In da Fria steh i auf und schaug naus
und was moanst daß i sig
nix ja nix

siggi di siggi do sogi ah sowiso
siggi nix weils nix gibt wos zum säng si oschiggd
Nachad schrei i jochoh judldei bin i froh
daß am Großglockner dromm
d Gipfisau hams daschlong

Jodldi jodldei mei des Mannsbuid haut nei
hod di Gipfisau gschafft
gselcht und bron wars ogmacht

Pfiadigod nachad ah
mir is jetzada klar
daß aufd Nacht s Bed is gmacht
so daß kracht wenn d Sau lacht

Servus machs guad
i nimm jetzt mein Huad


 
 
 

Zu spät

In einem Dorf, nicht weit von hier,
da fand ich sie, und sagte mir:
was soll ich tun nur, soll ich fragen,
und damit ihre Antwort wagen?
ich zögerte, denn ich war scheu,
und blickte unentschlossen treu
von links nach rechts, und umgekehrt...
sie hat den Blick mir nicht verwehrt.
ich trat von einem Fuß zum ander'n
und wollte nicht mehr weiterwandern,
allein, wie bisher. Ungelenk
ward ich mir plötzlich eingedenk
wie leer mein Leben war,
wie traurig und wie kahl.
Doch sie hielt meinem Blick nicht stand;
sie wandt sich ab, als meine Hand
just wollte sich zum Gruß erheben...
ein innerliches leichtes Beben
bewältigte sich meiner...
es schien der Müh' zu spät, und keiner
würd' mich je versteh'n,
daß stumm ich ließ sie geh'n.

Inzwischen sind der Jahre viele
ins Land gegangen. Ich bin alt
und meine Hände zittern spärlich,
wenn ich sie manchmal falt'
zu beten um ein neues Leben
in dem ich nicht mehr wanke...
Mög' Gott mir dieses Leben geben
für welches ich IHM jetzt schon danke.



 
 
 

Malen

Ein Pinselstrich an dunklem Ort
malt manche Trübnis schnell hinfort
Ein wenig Gelb zur Heiterkeit
befördert die Geselligkeit
Ein Lila hie, ein Rosa da...
die Seele nickt dazu ihr "Ja"
Viel Grün am linken Bilderrand
was später Wiese wird genannt
Der Himmel blau, wie eh und jeh,
...schon schmeckt mir wieder der Kaffee...
Die Berge weiß, von Schnee bedeckt,
erfüllen ihren eig'nen Zweck
Das Meer nicht zu vergessen, ja,
denn dieses ist ganz wunderbar,
und ockergelber Sand am Strand,
mit kleinen Menschen, unbenannt,
ein Dampfer noch, auf hoher See,
der macht vergessen "ach" und "weh",
und Bäume braun, und grün und rund,
so, wie im Herbst, wenn Blätter bunt
ein letztes Mal mein Herz erfreun,
bevor die Rösser in der Scheun'
sich wiehernd von der Kette reißen,
den Winter zu willkommen heißen.
Den Winter aber mal' ich nicht;
ihm vielmehr schenkst du dies Gedicht.

Fur Remi und für Aki



 






------SUN RAY with Beatrix on Bongos in "Englisher Garten", Munich------

. SUN RAY




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